Erinnerung an die MBF Formation DESSAU
MBF-Formation ,Dessauer Mädchenband der 70er
Etwas über die Geschichte der "Späten Mädels" zu erzählen geht nicht, ohne dass man an die der "Dessauer Mädchenband", auch "MBF-Formation", auch "MBF-Formation", erinnert. Denn ohne die 3 anderen hätte es die "Späten Mädels" nicht gegeben. Der Einfachheit halber fange ich mit der jüngsten Geschichte an. Die Nachforschungen über die Anfänge der "Musik von Mädels für den Rest der Welt" im Dessau der 70er Jahre sind erst angelaufen. Ihr sollt ja auch später noch mal bei uns vorbei schauen!Irgendwann im Frühling 2000 rief mich meine Freundin Petra (auch Milli genannt) an. "Du, die Susi will wieder Musik machen." Susi hatte nach meinem Ausscheiden aus der "Dessauer Mädchenformation" den Bass übernommen, und scheinbar zu diesem Zeitpunkt nichts Besseres zu tun. "Sie hat angerufen und gefragt, ob ich nicht mitmachen will. Komm doch mit!"Antwort von mir: "So'n Quatsch, lass mich bloß damit in Ruhe. Das wird sowieso nichts!" Aber Milli ließ nicht locker. Nach der ersten Probe stand sie wieder auf der Matte. "Du, das lief ganz gut, Carola macht jetzt auch mit, weil die Schlagzeugerin, die ursprünglich mit geprobt hat, ausgefallen ist. Mensch komm doch mal mit, uns fehlt eine Sängerin!!" Oh, Mann, die konnte vielleicht hartnäckig sein. Inzwischen hatte sie schon wieder eine E-Gitarre zu Hause stehen. Ihr Mann war ganz begeistert, dass seine Frau erneut Musik machen wollte. Wir hatten gelegentlich bei ihr zu Hause ein wenig zur Gitarre gesungen, aber wieder richtige Proben - wozu das gut sein sollte?! Nachdem Milli lange genug gebohrt hatte, gab ich mich geschlagen und ging mit. Probenraum war in Roßlau bei einem Musiker/Musikalienhändler, der uns auch Instrumente und Verstärker zur Verfügung stellte, denn außer Susis Bass und Millis Gitarre waren wir völlig ohne Equipment. Was soll ich sagen? Es hat sofort gefunkt. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass wir alle in den letzten 12 bis 15 Jahren nicht mehr miteinander gespielt hatten.Von da an hätte alles so verdammt gut laufen können, wenn nicht nach 2 Proben die Keyborderin abgesprungen wäre. Jetzt saßen wir ziemlich "auf dem Schlauch", denn alle Mädels, die in alten Tagen mal mit uns Musik gemacht hatten, waren nicht verfügbar. Verzogen, arbeitsmäßig überlastet ... Es begann eine lange, erfolglose Suche. Ein Jahr später, im Mai 2001, waren wir nach einigen Experimenten so ziemlich am Ende, entnervt und kurz vor dem Aufgeben. Da traf Susis Vater auf ein ehemaliges Mitglied der "Dessauer Mädchenformation". Kerstin hatte über die Jahre weiter Musik gemacht und spielte in der Dessauer Gruppe "Elan". Wir kannten sie alle nur flüchtig, denn sie war vor uns in der Band gewesen und eigentlich war es die blanke Verzweiflung, dass wir dann bei ihr anriefen. Viel Hoffnung, dass sie Lust hätte, mit uns armen, eingerosteten "Amateuren" ihre wenige Zeit zu verplempern hatten wir ehrlich gesagt nicht.Nun ja, sie lehnte nicht gleich ab, sondern wir trafen uns erst mal auf "neutralem Boden", in einer Gaststätte zum Essen. Später hat sie uns erklärt, dass sie uns tatsächlich für ziemlich naiv und etwas größenwahnsinnig gehalten hat. Wir hingegen waren schon begeistert, bevor wir überhaupt einen einzigen Ton mit ihr zusammen gespielt hatten, denn sie verfügte über einen Probenraum im Keller ihres Hauses mit allem, was die Musikerin zum Glücklichsein so braucht: Gesangsanlage, Schlagzeug, Mikrofone ... und hatte einen Mann, der selber Musiker ist, die Technik auf Vordermann hält und uns den Sound regelt.Was für einen Glücksgriff wir tatsächlich gemacht hatten, wurde uns erst so nach und nach klar, denn die Frau arrangiert außerdem noch prima und hat ihre Tasten ausgezeichnet unter Kontrolle. Nach der ersten gemeinsamen Probe war dann auch Kerstin nicht mehr ganz so skeptisch, was unsere Qualitäten anging. Das echte "Geburtsdatum" der "Späten Mädels" ist also der Juni 2001. Seitdem spielen wir in der aktuellen Besetzung und aus dem anfänglichen Spiel fast nur zum Spaß ist richtig ernste Arbeit geworden, mit regelmäßigen Proben und gelegentlichen Auftritten.

Christa Richter     
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